Zu neuem Leben erweckt: Der Brandtweinbach

Sieht man einmal vom Lech und dem Lechkanal ab, wird der Branntweinbach in den Lechauen das größte Fließgewässer zwischen Schmutter und Friedberger Ache sein. Im Schnitt fließen dort 1000 Liter Wasser pro Sekunde, nachdem den den LEW pro Jahr rund 31,5 Millionen Kubikmeter Wasser vom Lechkanal abgezweigt werden, um in den Lechauen den unteren Abschnitt des Branntweinbaches wiederzubeleben. Dieser Bach floß ursprünglich von Lechhausen über die Lechfeldmühle in den Auwald. Auch wenn das Fließgewässer zu Beginn der 60er Jahre austrocknete - in aktuellen Stadtplänen existiert es immer noch als blaue Linie. Wo es in der Zwischenzeit nicht verfüllt wurde, ist das Bachbett in der Landschaft zum größten Teil noch gut erkennbar.

Die "Wiedererweckung" des Branntweinbachs entstand im Zuge der Konzessionsverlängerung des Lechkanals Mitte der 90er Jahre. Seitdem fließen vom Gersthofer Wehr ständig über eine Fischtreppe und durch ein kleines Wasserkraftwerk insgesamt 2000 Liter pro Sekunde in den Lech. Weil das Wasser auf einer Länge von drei Kilometern komplett im Auboden versickert und als sauberes, filtriertes Grundwasser wieder dem Lechbett zufließt, spricht man hier auch von einer indirekten Erhöhung der Wasserführung des Lechs.

Quelltopf im Auwald

Von der Ausleitung am Lechkanal, die sich rund 1,5 Kilometer unterhalb des Gersthofer Wehrs befindet, unterquert das Wasser zunächst in einer aufwendig verlegten Zwillingsrohrleitung das Lechbett. Etwa 150 Meter östlich des Lechs speist die Leitung einen künstlichen Quelltopf im Auwald. Bevor das Wasser den Branntweinbach erreicht, bahnt es sich seinen Weg Richtung Norden teils in einer neu angelegten und teils auch in einer von Natur aus vorhandenen Rinne, die bei früheren Hochwassern entstanden ist. Der Branntweinbach mündet in einen früheren, ebenfalls trockengefallenen Lecharm.

Schützenswerte Wildflußlandschaften

Das Lechgebiet zwischen Gersthofen und Meitingen mit seinem angrenzenden Auwald steht auf der Liste der schützenswerten Gebiete ganz oben. Um jährlich wiederkehrende Überschwemmungen zu vermeiden, war der Lauf des Lechs bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts korrigiert worden. Dies hatte eine Kanalisierung des Lechs und die Trockenlegung vieler Seitenarme zur Folge. Die Ausleitung von Wasser in den Lechkanal hat seit Beginn des 20. Jahrhunderts in dem 80 Meter breiten Lechbett zwischen Gersthofen und Meitingen eine Wildflußlandschaft mit bemerkenswerter Fauna und Flora entstehen lassen.

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